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(Zentrum der Gesundheit) E-Zigaretten sind die Rettung fr viele Nikotinabhngige. So kommen sie wenigstens vom Rauchen los. Denn das Dampfen gilt zwar nicht als gesund, aber derzeit noch als etwas weniger schdlich als das Rauchen. Langzeitwirkungen sind leider noch nicht bekannt. Und so knnte es sich zeigen, dass Dampfen langfristig doch nicht besser ist als das Rauchen. Toxikologen stellten jedenfalls fest, dass E-Zigaretten fr das Immunsystem der Atemwege sogar noch um einiges schlimmer sein knnen als herkmmliche Zigaretten.
scyther5 - Shutterstock.comE-Zigaretten schwchen das Immunsystem
E-Zigaretten finden inzwischen grossen Anklang und werden gerne berschwnglich gelobt. Sie wrden helfen, so heisst es, vom Tabak loszukommen, der als deutlich ungesnder gilt als die Liquids, mit denen man die E-Zigaretten fttert.
In einem Punkt jedoch sind E-Zigaretten fr die Gesundheit nicht nur gleich schlecht wie Tabak, sondern sogar noch deutlich schlechter.
Forscher der University of North Carolina verffentlichten im Juni 2016 eine neue Studie, derzufolge das Dampfen erhebliche gesundheitliche Nachteile aufweist.
Whrend nmlich das Rauchen von Tabak "nur" einige Dutzend Gene beeintrchtigt, die normalerweise fr die Immunabwehr in den Epithelzellen der Atemwege aktiv sind, schaltet das Dampfen gleich einige Hundert dieser so wichtigen Gene aus.
Je weniger dieser Gene jedoch aktiv sind, umso hher das Risiko fr bakterielle Infektionen, Virusinfektionen und Entzndungen.
Dampfen bleibt nicht folgenlos
"Ich war wirklich berrascht von diesen Ergebnissen, sagt die leitende Wissenschaftlerin, Dr. Ilona Jaspers, Professorin fr Pdiatrie, Mikrobiologie und Immunologie an der Universitt von North Carolina.
Die Studie wurde im American Journal of Physiology verffentlicht und zeigt, dass das Inhalieren der aromatisierten Dmpfe von E-Zigaretten nicht folgenlos bleibt zumindest nicht, was die Genexpression in den Epithelzellen der Atemwege angeht.
Mit Genexpression ist die Fhigkeit der Gene gemeint, ihre Aufgaben zu erfllen, also beispielsweise die entsprechende Zelle dazu zu bringen, bestimmte Proteine zu bilden (z. B. Botenstoffe, Enzyme, Antikrper etc.).
Noch weiss man nicht, ob dies langfristige Folgen fr die Gesundheit hat und man weiss nicht, ob diese Problematik mit dem Risiko fr die typischen Raucherkrankheiten in Verbindung steht, wozu etwa Krebs, die chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten und Lungenemphyseme gehren.
Zwar glauben die Forscher nach wie vor, dass E-Zigaretten nicht dieselben Auswirkungen auf die Gesundheit haben wie Tabak. Doch harmlos sind E-Zigaretten in keinem Fall.
E-Zigaretten sind seit 2006 auf dem Markt (in den USA). Dennoch stieg ihr Konsum erst in den letzten wenigen Jahren sprunghaft an. Die mehr als 7000 erhltlichen Aromen, die sich in den Liquids finden, sind zwar alle zugelassen, doch basierte die Zulassung auf Daten, die sich auf die orale Einnahme bezogen und nicht auf das Inhalieren.
Unbedenklich essen kann man jedoch vieles, was sich dann beim Einatmen als hochgradig gefhrlich erweist. Mehl zum Beispiel gilt als Grundnahrungsmittel. Inhaliert man es aber, kann es zu lebensgefhrlichen Lungenkrankheiten fhren. Man spricht dann von der sog. Bcker-Lunge.
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E-Zigaretten schdigen mehr Gene als normale ZigarettenUm nun herauszufinden, welche Auswirkungen E-Zigaretten auf jene Gene haben, die den oberen Atemwegen bei der Abwehr schdlicher Keime helfen, kamen 39 freiwillige Studienteilnehmer zum Einsatz.
13 Nichtraucher, 14 Raucher und 12 Dampfer stellten sich zur Verfgung. Jeder Teilnehmer fhrte genau Buch ber seinen Zigarettenkonsum. Forscher der University of California in San Francisco und Jaspers Team aus North Carolina analysierten nun den Urin und das Blut der Teilnehmer, um die Nikotinbelastung sowie die fr das Rauchen/Dampfen relevanten Marker festzustellen.
Nach drei Wochen wurden berdies Proben der Nasenschleimhute entnommen, um dort die Expression der Immunabwehrgene zu untersuchen. Die Epithelschichten der Nasenschleimhute sind vergleichbar mit jenen in den Lungen, so dass man aus dem Zustand der Nasenschleimhaut Rckschlsse auf den Zustand der Lungenschleimhaut ziehen kann.
Alle Epithelzellen, die sich entlang der Atemwege befinden von der Nase bis zu den winzigsten Bronchien tief in den Lungen mssen perfekt funktionieren, um Fremdpartikel und schdliche Keime erkennen und aus dem Krper hinaustransportieren zu knnen, damit der Mensch nicht erkrankt.
Diese Epithelzellen sind also usserst wichtig fr eine leistungsfhige Immunabwehr. Ihre Gene geben den Befehl zur Bildung von Immunstoffen, seien es nun spezielle Botenstoffe, Enzyme oder Antikrper, die dann in ihrer Gesamtheit die krpereigene Abwehrreaktion bewerkstelligen.
Dass Tabakrauchen nun genau diese Gene beeintrchtigt, ist schon lange bekannt. Daher gelten Raucher auch als anflliger fr Krankheiten der oberen Atemwege als Nichtraucher.
In der Rauchergruppe fanden sich in vorliegender Untersuchung 53 Gene, die im Vergleich zur Nichtrauchergruppe nicht mehr ordnungsgemss zu funktionieren schienen. In der E-Zigarettengruppe aber waren es 358 Gene, die nicht mehr richtig funktionierten, wobei hier auch die 53 Gene dabei waren, die bei den Rauchern inaktiv waren.
Dampfen schadet der Gesundheit auf ganz andere Weise als das Rauchen
Zustzlich verglichen die Forscher den Schweregrad der Genschdigung bei Rauchern und Nichtrauchern. Dabei stellten sie fest, dass ein und dasselbe Gen, das bei den Rauchern schon geschwcht war, bei den Dampfern noch deutlich strker geschdigt war. Wie die E-Zigaretten zu dieser starken Genunterdrckung fhren, ist noch nicht geklrt.
Jaspers erklrte, dass diese Ergebnisse nicht zwangslufig bedeuten wrden, dass E-Zigaretten genauso schdlich oder gar schdlicher als herkmmliche Zigaretten seien. Man sollte auch nicht fragen, ob E-Zigaretten genau wie Tabak nun Krebs oder andere rauchbedingten Krankheiten erzeugen knnten.
Es sei vielmehr so, dass sich Rauchen und Dampfen so stark voneinander unterscheiden, dass man davon ausgehen msse, dass das Dampfen ganz andere Auswirkungen auf den Organismus und seine Funktionen habe als das Rauchen und daher auch zu ganz anderen Krankheiten fhren knnte.
"Wir wissen, dass die Entwicklung von Krankheiten wie COPD, Krebs und Emphyseme viele Jahre bentigt", so Jaspers, "Da nun aber noch nicht so lange gedampft wird, werden wir erst in 10 bis 15 Jahren wissen, wie sich E-Zigaretten konkret auf die Gesundheit auswirken. Noch sind wir ganz am Anfang der E-Zigaretten-Forschung und knnen lediglich beobachten, was geschehen wird und was nicht."
Jeder, der heute E-Zigaretten nutzt, ist somit ein willkommenes Studienobjekt, um zu sehen, ob nachfolgende Generationen vor E-Zigaretten gewarnt werden sollten oder nicht.
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Quellen:Jaspers I, Martin E et al., E-cigarette use results in suppression of immune and inflammatory-response genes in nasal epithelial cells similar to cigarette smoke. American Journal of Physiology - Lung Cellular and Molecular Physiology, 2016, Juni (Studie als PDF)University of North Carolina Health Care. "E-cigarette use can alter hundreds of genes involved in airway immune defense: The long-term health effects of e-cigarettes remain unknown, but toxicologists at UNC are now uncovering how use of e-cigarettes affect genes involved in upper airway immune defense." ScienceDaily, 20 June 2016. (E-Zigaretten-Konsum kann Hunderte von Genen ndern, die in die Immunabwehr der Atemwege involviert sind: Die langfristigen gesundheitlichen Folgen von E-Zigaretten waren bislang unbekannt, aber Toxikologen an der UNC entdeckten jetzt, wie E-Zigaretten Gene beeintrchtigen knnen, die an der Immunabwehr der oberen Atemwege beteiligt sind) (Quelle als PDF)Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, wrden wir uns ber einen kleinen Beitrag zu unserer Arbeit sehr freuen! Spenden Sie jetzt mit Paypal.
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